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Massivhaus versus Fertighaus

    Nachdem die Entscheidung gefallen ist ein Eigenheim bauen zu wollen, stellt sich ziemlich schnell die Frage was für ein Eigenheim denn entstehen soll. Da ich bisher noch keinerlei Erfahrungen im Bezug zu diesem Thema gesammelt habe, beginnt meine Suche klassischerweise im Internet.

    Nach anfänglicher Euphorie stellt die sich diese doch bei der Recherche wieder ein. Die meisten stellen logischerweise ihre eigenen Bauweise besser da. Das ist ja nichts ungewöhnliches, jedoch war ich doch überrascht wie wenig Artikel es überhaupt gibt, die sich wirklich ausführlich mit beiden Bauweisen auseinandersetzen. Selbst vermeintlich neutrale Artikel, wie etwa die von Finanzierungsportalen/-seiten stellen sich als nicht sonderlich neutral dar. Fast immer wird man hier feststellen, dass diese einem die Typenhäuser in Massivbauweise empfehlen. Hinterfragt man das, so erkennt man recht schnell, dass hier mitunter das geringste Risiko für den Kreditgeber entsteht. Typenhäuser wurden schon x-mal gebaut, dadurch ist das Risiko eines Planungsfehlers bedeutend geringer. Massivhäuser haben historisch bedingt immernoch eine bessere Bewertung, als die Fertigbauweise. Ich möchte in diesem Artikel möglichst fair mit beiden Bauweisen beschäftigen und darstellen, was für mich die ausschlaggebenden Punkte für die gewählte Bauweise sind.

    Fertigbauweise

    Die Fertigbauweise beschreibt eigentlich nur, dass die einzelnen Elemente bereits im Werk vorgefertigt werden und dann vor Ort montiert werden. Dadurch sinkt zwar die reele Bauzeit auf der Baustelle, was jedoch nicht automatisch bedeutet, dass die gesamte Bauzeit wesentlich geringer ist, da die Produktion im Werk ja auch erst nach der eigenen Anpassung gestartet werden kann. Hier kann es je nach Auftragslage variieren, bis man einen Produktionsslot erhält.

    Die Basis der Fertigbauweise ist meist eine Holzkonstruktion. Diese stellt die tragenden Elemente dar und wird mit verschiedenen Schichten zur Dämmung und dem Putz ergänzt. Im Innneren widerum wird meist eine kleinere Holzkonstruktion die meist mit Gips oder neuerdings auch härteren Stoffen, wie Hardboard beplankt. Dies hat den Vorteil, dass Innenwände somit eine höhere Traglast haben. Wobei hier vom gängigsten Fall ausgegangen wird. Es gibt auch Anbieter auf dem Markt die Fertighäuser anbieten, welche aus Stein, Beton oder andren Elementen bestehen. Schließlich bezeichnet der Begriff Fertigbauweise eben nur die Bauweise und nicht zwingend das Material. 

    Für die Darstellung der Vor- und Nachteile hierbei gehe ich jedoch von diesem gängigen Fall aus, da dies der ist, welcher sich auf dem Markt etabliert hat. Die wesentlichen Argumente die von den Anbietern beworben sind, sind Nachhaltigkeit und die Energieeffizienz. Betrachtet man sich die Argumente dann doch im Näheren findet man in den Punkten eine gewissen Wahrheitswert. Bei einem Fertighaus erzielt man durchaus einen besseren Energiewert bei geringerer Wandstärke. Ebenso ist ein Holzhaus deutlich klimafreundlicher wie ein Ziegelhaus aufgrund des geringeren Produktionsaufwand. Jedoch hinkt dieser oftmals angeführte Vergleich, da hier verschiedene Dinge verglichen werden. Heutzutage nutzen Fertighäuser meist Verbundmaterialien, die auch einen entsprechenden energetischen Aufwand generieren. Ebenso sind Massivhäuser nicht mehr unbedingt aus Ziegeln. Hier wird häufig auch auf nachhaltiger produzierbare Rohstoffe zurückgegriffen. Trotzdessen bleibt eine etwas bessere Klimabilanz beim Bau, jedoch nicht in der beworbenen Deutlichkeit.
    Viel wichtiger, gilt es zu beachten auf lokale Ressourcen zurückzugreifen. Hier lässt sich auf einfachem Weg ein kleinerer Abdruck hinterlassen.

    Fernab von den meist beworbenen Vorteilen sind vorallem der schnellere Aufbau und die geringeren Witterungsabhängigkeiten die Vorteile der Bauweise. Als Nachteile werden oftmals eine sehr trockene Raumluft und ein geringerer Wiederverkaufswert erwähnt. Die trockenere Raumluft sind eben durch die vorallem sehr dichten Wandaufbau bedingt, die quasi keinen Feutschtigkeitsaustausch zulassen. Daher ist es notwendig für eine Belüftung zu sorgen, sodass dieser Austausch in einem gewissen Maße stattfinden kann. Vorallem wenn die trockene Winterluft aufgewärmt ist sollte man schauen, wie man eine gewisse Luftfeuchtigkeit ranbringen kann, wie etwa Bepflanzung etc. Das Argument Wiederverkaufswert ist zwar zurzeit noch der Fall, wobei ich langfristig nicht sehe, dass dies so bleibt, da einfach immer mehr Menschen auch fertig bauen, sowie die Technologie sich nicht mehr verstecken muss. 

    Massivbauweise

    Mit Massivbauweise ist meist die klassische Bauweise wo Stein auf Stein gesetzt werden soll. Aber auch hier ist die nach Definition nur das Material ausschlaggebend. Die meisten gebauten Massivhäuser sind keine eigens kreiierten Häuser mehr sind, sondern auf Typenhäusern basieren. Aus diesem Gesichtspunkt lässt sich eben auch nicht sagen, dass Massivhäuser teurer sind. Zumindest wenn man nur die Häuser an sich betrachtet. Klar ist, dass um den gleichen energetischen Standard zu schaffen, Massivhäuser teurer sind, aber dafür spielen sie andere Vorteile auf, die Mehrkosten bei der Fertigbauweise schaffen würden, sofern man diese auf das selbe Level bringen wollte. 

    Beim Massivbau sind gängige Baumaterialien eben Ziegel, Kalksandstein, Porenbeton oder auch natürlich dämmende Stoffe wie Bimsstein. Die Dämmung bei Ziegel, Porenbeton oder Bimsstein lassen eben gute Dämmwerte zu eben entweder durch die Lufteinschlüsse oder auch bei Ziegel durch zusätzlichen Dämmaterieal in den Löchern. Bei Kalksandstein widerum wird die Dämmung durch eine Dämmschicht erbracht. Klassischerweise werden auch Innenwände mit massiven Materialien erstellt. Dadurch ist meistens eine höhere Traglast der Wände gegeben. 

    Anbieter von Massivhäusern bewerben vorallem die Wertstabilität, die Wärmespeicherfähigkeit und Schalldämmung. Die Wertstabilität wird oftmals damit begründet, dass ein Massivbau eine längere Lebensdauer hat. Recherchiert man zudem Thema ist die Aussage möglich, jedoch sind auch schon bei Holzhäusern eine Beständigkeit von über 100 Jahren attestiert. Insgesamt lässt sich über dieses Thema aber nur wenig gute Quellen finden. Ein wesentlicher Vorteil stellt die Wärmespeicherfähigkeit vorallem im Winter dar. Dadurch dass die Außenwände die Wärme des Hauses innen speichern können und dies erst langsam auskühlt, lässt sich der Innenraum gut warm halten ohn viel nachheizen zu müssen. Im Sommer hat man zwar den gegenteiligen Effekt, doch sofern die Nächte kühl bleiben, kann man die Kühle über den Tag auch gut halten, da diese sich auch erst langsam aufwärmen. Bei vielen heißen Tagen in Folge hilft dies dann doch nicht mehr. Bei der Schalldämmung ist der Nachteil des dicken Wandaufbaus gleichzeitig der Vorteil bei der Schalldämmung. Daher hört man bei einem Massivhaus in der Regel nichts der Umgebung. Bei einem Fertighaus muss man einiges dafür tun, damit ähnliche Werte geholt werden können.

    Als weiterer Vorteil wird oftmals die Brandbeständigkeit genannt. Das mag zwar wahr sein, da Stein nicht so gut wie Holz brennt. Jedoch ist die größte Gefahr eines Hausbrandes eigentlich die Inneneinrichtung. 

    Die Nachteile sind eben der dickere Wandaufbau und die Schwierigkeiten während des Baus. Der dickere Wandaufbau frisst natürlich Platz, aber sind wir mal ehrlich. Auf das bisschen kommt es bei einem Bau eines Hauses auch nicht mehr an. Während der Bauphase muss man einiges mehr beachten eben, Witterungsverhältnisse, lange Trocknungszeiten und so weiter. 

    Ebenso gibt es noch zu erwähnen ist bei einem Nichtfertighaus eine bestimmte Auswahl von Lieferanten oder auch Handwerkern möglich. Beim Fertighaus bezieht man dies meist aus einer Hand, da die Teile im Werk vorproduziert werden.

    Meine Entscheidung

    Ich persönlich habe mich für ein Fertighaus entschieden. Meine Beweggründe waren vorallem, die moderne Technologie und die Verkäufer. Eine Besichtigung des Fertighausparks in Mannheim war ebenso hilfreich. Aber dazu mehr in einem andren Blogartikel. Wichtig war mir natürlich ein passender Ansprechpartner, schließlich plant man mit ihm gemeinsam sein Haus, als auch steht er als Ansprechpartner für einen zur Verfügung. Wenn also der Verkäufer schon kein Interesse an einem zeigt, ist das für mich keine gute Startbedingung. Ebenso darf man sich von Ihnen nicht alles verkaufen lassen und soltle sich gut informieren. Schließlich wollen Sie ihr Produkt verkaufen.

    Mit moderner Technologie meine ich zum einen eben den moderneren Ansatz des Hausbaus. Ebenso bieten die meisten Fertighausanbieter die innovativeren Technologien im Haus an, sprich Beheizung und Belüftung. In diesem Punkt gibt es noch Nachholbedarf bei den Massivhausanbietern. 

    Trotzalledem kann man nicht sagen, dass Fertigbauweise besser ist als Massivbauweise noch andersrum. Das muss jeder für sich selbst entscheiden und liegt ganz klar an den eigenen Bedürfnissen.