Bundestagswahl - Qual der Wahl?
Die Bundestagswahl steht vor der Haustür und wieder stellt sich die Frage, was wähle ich. 41 mögliche Parteien stehen zur Wahl, sollte es da nicht einfach sein etwas passendes zu finden? Müsste man meinen, jedoch ist das für mich dieses Jahr einer der schwersten Wahlen, an denen ich partizipiert habe.
Das Dilemma der Kleinparteien
Die 5%-Hürde stellt ein Dilemma für Kleinparteien und für Wähler dar. Für die Kleinparteien ist es schwierig, da viele Wähler denken, die zu wählen ist eine vergebene Stimme, da diese es eh nicht in den Bundestag schaffen werden. Denken das natürlich viele Leute, so nimmt man den Parteien die Chance in den Bundestag zu ziehen.
Auf der anderen Seite ist es auch für die Bürger sehr verständlich, denn wählen Sie eine Kleinstpartei, so würde bei einem Nichteinzug, die Stimme wie die eines Nichtwählers gewertet. Sprich seine Stimme hat keinen Einfluss. Dies ist vor allem bei der nun kommenden Bundestagswahl ein Problem, da somit eine Stimme gegen rechts verfällt.
Taktisches Wählen
Es hat sich in der Zeit auch immer mehr etabliert taktisch zu wählen, um Konstellationen zu verhindern bzw. zu ermöglichen. Hierbei erfährt man bereits das nächste Dilemma, da man hier oftmals bereit ist eine Partei zu wählen mit der man nur bedingt zustimmt, um jedoch vermeintlich schlimmeres zu verhindern. Das Problem dabei ist dann, dass die Partei, die man sonst gewählt hätte weniger Stimmen und daraus weniger Sitze erhält und daher weniger Macht hat bei Abstimmungen oder sich auch weniger an der Gestaltung der Zukunft einbringen kann.
Der Wahl-O-Mat
Auch den Wahl-O-Mat halte ich auch teils für ein Dilemma. Sicherlich hat der Wahl-O-Mat auch seine Vorzüge und bietet einen schnellen Überblick über die Parteien und vielleicht motiviert es den ein oder anderen Politik-Muffel zur Wahl.
Die Schattenseite ist wiederum, dass viele sich auf das Ergebnis verlassen und sich teils nicht mehr selbst mit den Parteien beschäftigen. Die Anmerkungen und Wahlprogramme außen vor haben. Dies sorgt dafür, dass man eventuell eben doch nicht das wählt, womit man am meisten übereinstimmt. Es kann durchaus sein, dass ein "Ja" und ein "Nein" einer anderen Partei deutlich näher beieinander liegen. Es kann auch sein das mein "Nein" näher an einem "Ja" einer Partei liegt als dem "Nein" einer Partei. Hier sollte man doch zumindest bei seiner engeren Auswahl die Statements dazu durchlesen.
Die perfekte Partei
Letztendlich wird uns allen bewusst sein, dass es nicht die perfekte Partei für jeden einzelnen geben wird. Es wird sich in jeder Partei etwas finden, was einem missfällt. Es wird aber auch nahezu in jeder Partei etwas finden, mit dem man sich identifizieren kann. Wichtig sollte es also sein sich damit zu beschäftigen, was einem besonders wichtig ist. Was sind Ausschlusskriterien und dann seine Wahl treffen. Sicherlich kann der Wahl-O-Mat eine Hilfe sein eine Auswahl an Parteien zu finden, welche ein ähnliches Schaubild haben, wie einer selbst. Dennoch sollte man sich die Wahlprogramme der einzelnen Parteien anschauen und eventuell sich mit den Regierungen und Spitzenkandidaten zu beschäftigen.
Resümieren lässt sich das für mich, dass ich wieder vor der Qual der Wahl stehe. Jedoch ist es dieses Mal mehr Qual als Wahl für mich. Dennoch sollte jeder sich bewusst sein, dass man mit seiner Stimme die nächsten Jahre im Land mitgestaltet. Also meine Bitte an euch: Geht Wählen!