ICH! + meine Erfahrungen zum Deutschlandticket Teil 1/3

ICH! + meine Erfahrungen zum Deutschlandticket Teil 1/3
Photo by Christian Wiediger / Unsplash

Das Deutschlandticket existiert nun seit einem Jahr und auch ich möchte rückblickend schauen, wie ich dieses genutzt habe und was es bei mir bewirkt hat. 

Die Politik scheint weiterhin noch keine richtige Lösung gefunden zu haben, wie es mit dem Deutschlandticket weitergeht. Es wurde zunächst mal beschlossen, dass dies bis Mai nächsten Jahres fortgeführt wird und bis dahin eine Lösung gefunden wird für die Finanzierungsfrage. Ich möchte in dem Artikel eben auch schauen, wie sich mein Fahrtverhalten verändert hat. Hierzu habe ich alle Fahrten getracked, sodass ich dies auswerten kann. Damit lässt sich auch auswerten welcher Anteil von Autofahrten in Bahnfahrten geschwenkt wurden.

Zuallererst ich habe das Deutschlandticket seit dem 1.5.23 bis jetzt mit lediglich einer Pause im September 2023. 

Betrachten wir zunächst die Fahrten von und zur Arbeit. Hier habe ich etwa 50% aller Fahrten durch ein Kombination aus Bus und Bahn ersetzt. Für eine höhere Quote fehlt mir die Flexibilität und Verlässlichkeit. Sicherlich ist das auch ein wenig daran geschuldet, dass ich weder in einer Großstadt lebe, sondern in dessen Umland, als auch dass meine Firma sich doch etwas abgelegener befindet und nur einen Busanschluss hat. Ich bin daher einer der wenigen im Unternehmen überhaupt, welche mit dem ÖPNV anreisen. Auch erst seitdem Deutschlandticket ist dies überhaupt rechnerisch eine lohnenswerte Option. Da es 2 Verkehrsverbünde sind für die man je ein Abo benötigt hätte (KVV und VPE). Aber genau an dieser Stelle hakt es eben, um auf den Punkt Verlässlichkeit zurück zu kommen. Vom Fahrplan her ist hier ein Umstieg zwischen S-Bahn und Bus zwar gedacht, leider funktioniert dieser Anschluss nur in etwa 20% der Fälle. Auf Anfrage bei beiden Betreibern wird die Schuld dem jeweils anderen zugeschoben.

Ebenfalls dauert leider die Fahrt durch den Umstieg und nicht perfekten Weg etwa doppelt so lange wie mit dem Auto, was dazu führt, dass ich in 50% der Fälle doch auf das Auto zurückgreife. Insgesamt betrachtet finde ich die Fahrt am Morgen zwar deutlich entspannter mit der Bahn, jedoch ist dies bei straffen Terminplan nicht möglich darauf zurückzugreifen.

Abschließend für den Blick auf die Arbeitswege möchte ich hier auch nochmals auf die Kosten eingehen. Nehmen wir mal an ein Monat hat ca 20 Arbeitstage würde das in 50% der Fälle 10 Tage bedeuten mit dem Preis von 4,20€ mit einer Bahncard 25 (Hin und Rückfahrt) bei Einzelfahrten etwa 42€ des Deutschlandtickets decken. Somit kann ich sagen, dass für mich rein mit Arbeitswegen, die Kosten der des Einzeltickets überschreiten. Jedoch nutze ich das Ticket ja auch noch anderweitig.

Bevor wir jedoch hierzu kommen möchte ich auch einen Vergleich zum Auto bringen. Ich gehe hierbei nur auf die Spritkosten ein, da das Ticket bei mir nicht das Auto ablösen  kann. Die Kosten für die Abnutzung lasse ich für den Vergleich hier außen vor. Dies wären bei mir 34km (Hin und Rückfahrt) bei 10 Tagen einem Spritverbrauch von ca. 8l/100km und einem Spritpreis von etwa 1,80€ 48,96€. Somit sind die Kosten vom Auto im Vergleich zum Deutschlandticket bei mir sehr ähnlich, jedoch nutze ich das Ticket nicht nur für Fahrten zur Arbeit. Bei täglicher Nutzung sähe das anders aus, da wären es 49€ zu 97,92€ Spritkosten.

Im nächsten Teil möchte ich mich dem Thema widmen, welche Fahrten neben den Arbeitsfahrten mit der Bahn statt dem Auto zurückgelegt werden und im dritten Teil will ich noch auf alle anderen Fahrten (Freizeitfahrten, Langstreckenfahrten). Zudem will ich hier noch ein Fazit ziehen, wie ich zu dem Deutschlandticket stehe.